Fußpilz

Hautpilz

Beim Hautpilz (Dermatomykose) bewirken Pilze eine Erkrankung auf der Haut. Meistens ist die Hornsubstanz der Haut betroffen, mitunter auch tiefere Hautschichten. Mangelnde oder übertriebene Hygiene der Haut verändern deren Säureschutzmantel und behindern die normale Abwehrreaktion. Pilze finden dann eine gute Angriffsfläche vor. Ist der Pilz sehr aggressiv und gleichzeitig das Immunsystem des Menschen geschwächt, ist eine Hautpilzinfektion fast unvermeidlich. Auch bei Verletzungen und Durchblutungsstörungen haben es Pilze leicht, sich im betroffenen Gebiet anzusiedeln. In einer feuchtwarmen Umgebung können sie sich gut vermehren und zu den unerwünschten Symptomen führen. Juckt die Haut, ist sie leicht gerötet und schuppt sich oder treten nässende Bläschen auf, liegt der Verdacht einer Hautpilzinfektion nahe. Das Kratzen der juckenden Stellen und anschließende Berühren anderer Körperbereiche führt zur schnellen Verbreitung des Hautpilzes. In den aufgekratzten Gebieten und durch Hautrisse können die Pilze tiefer in die Haut eindringen. Auch können sich bakterielle Infektionen aufpfropfen. Die Diagnose von Hautpilzerkrankungen hat sich durch die Möglichkeit des gentechnischen Nachweises der Erreger deutlich verbessert. Meist erfolgt die Diagnose durch den direkten Erregernachweis im Kombination mit einer Pilzkultur.

Arten von Hautpilz

Die wichtigsten Hautpilze lassen sich in drei große Gruppen einteilen: Dermatophyten (Fadenpilze), Hefen und Schimmelpilze. Den Fadenpilz Epidermophyton kennt man als Fußpilz. Sein Ausbreitungsgebiet befindet sich auf der Hornhaut. Zum kreisrunden Haarausfall kann der Hautpilz Microsporum canis führen. Die häufigste Fadenpilzart in Europa ist Trichophyton. Nach Ausbreitung in der Hornhaut kann er auf die Haarfollikel und das umgebende Bindegewebe übergreifen. Betroffene erkennen ihn meist an kreisförmigen oder girlandenartigen Hauterscheinungen. Eine Bildung von Abszessen ist möglich. Die Ansteckung ist leicht, da seine Sporen außerhalb des Körpers mehrere Monate überleben können. Greift er auf die Nägel über, wird er als Nagelpilz bezeichnet. Hefen (Hefepilze) befallen die Haut und die Schleimhäute. Am bekanntesten ist der Hefepilz Candida albicans. Bei immungeschwächten Personen sind mitunter zusätzlich alle inneren Organe betroffen, und eine schwere Sepsis kann auftreten. Auch die Gruppe der Schimmelpilze kann bei Menschen mit Immunstörungen als Krankheitserreger vorkommen, denn die betreffenden Schimmelpilze können sich nicht nur von totem sondern auch von lebendem Gewebe ernähren.

Behandlung von Hautpilz

Für die Therapie steht eine Vielzahl an wirksamen Medikamenten zur Verfügung. Ob die Behandlung mit Tabletten, Zäpfchen, Salben, Cremes oder Sprays erfolgen muss, sollte mit dem Hausarzt oder Hautarzt abgesprochen werden. Neben verschreibungspflichtigen Medikamenten sind auch viele rezeptfreie Präparate auf dem Markt. Da Erkrankungen an Hautpilz sehr hartnäckig sind, ist eine gründliche und ausreichend lange Behandlung sehr wichtig. Auch nach dem Verschwinden der Symptome muss konsequent über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen weiterbehandelt werden, da die Pilzsporen lange überleben können. Aus diesem Grund sollen Kleidungsstücke von Erkrankten bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen und Schuhe desinfiziert und mit clotrimazolhaltigen Sprays ausgesprüht werden.

Wirkstoffe in Salben gegen Hautpilz

Eine Salbe mit Clotrimazol eignet sich hervorragend für alle Arten von Hautpilzerkrankungen. Sie bekämpft Fadenpilze, Schimmelpilze, Hefepilze und Kleienpilzflechten. Sie kann für die Behandlung aller Körperbereiche, einschließlich Fußpilz und Pilzen im Genitalbereich verwendet werden. Das Breitbandantimykotikum ist gut verträglich und kommt daher auch während der Schwangerschaft (außer im ersten Drittel) zum Einsatz. Liegt eine schwere Pilzinfektion vor, kann es beim Auftragen der Salbe zu vorübergehenden Symptomen wie Hautrötung, Brennen und Juckreiz kommen. Die Salbe sollte nicht auf offenen Wunden benutzt werden.

Enthält die Salbe den Wirkstoff Bifonazol, so wirkt sie fungistatisch. Die Vermehrung der Pilze wird gehemmt. Bifonazol sorgt nicht nur für die Hemmung der Vermehrung und des Wachstums der Pilze. Es tötet sie auch ab und hilft bei der Ablösung des Nagels bei Nagelpilzinfektionen.

Eine Salbe mit dem Wirkstoff Nystatin ist besonders geeignet, wenn der Hautpilz ein Hefepilz ist. Sie kann gleichermaßen auf der Haut und auf Schleimhäuten eingesetzt werden. Auch Soor, Windeldermatitis und Hautpilz im Bereich des Afters und der Geschlechtsorgane sprechen sehr gut auf die Behandlung an.

Bei Patienten mit Pilzinfektionen aufgrund von Autoimmunerkrankungen oder Krankheiten des Immunsystems wie AIDS eignet sich zur Vorbeugung und Behandlung eine Salbe mit dem Inhaltsstoff Ketoconazol. Dermatophyten und Hefepilze werden abgetötet. Menschen mit Lebererkrankungen und Schwangere sollten wegen möglicher Nebenwirkungen auf die Anwendung verzichten.

Ein breites Wirkungsspektrum haben Salben mit Econazol. Außer sämtlichen Erregern von Hautpilz werden auch Sekundärinfektionen durch Bakterien bekämpft. Patienten, die überempfindlich auf Latexprodukte und Antimykotika vom Imidazoltyp reagieren, dürfen diese Salbe nicht verwenden. Auch während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Drittel, sollte das Präparat nicht benutzt werden.

Ein weiteres Breitband-Antimykotikum ist Naftifin. Es hemmt das Pilzwachstum, lindert begleitende Entzündungen und Juckreiz und tötet den Hautpilz ab. Die Abheilungszeit von Hautpilzinfektionen wird verkürzt.

Betrifft der Hautpilz hauptsächlich die Füße (Fußpilz), bietet sich die Anwendung einer Salbe mit dem Wirkstoff Terbinafin an. Präparate mit Tolnaftat töten die Pilze ab. Sie sind jedoch nur zur oberflächlichen Behandlung von Dermatophyten geeignet. Bei Hefepilzen sind sie unwirksam. Der Inhaltsstoff Miconazol in der Salbe ist für die Behandlung sämtlicher Hautpilze geeignet. Er wirkt außerdem gegen einige Bakterien und Trichomonaden. Er hemmt schnell das Wachstum der Erreger und tötet sie ab. Dadurch kommt es bereits nach kurzer Zeit zur Linderung von Schmerzen und Juckreiz. Die Abheilungszeit verkürzt sich. Bei empfindlichen Menschen kann die Anwendung einer Salbe mit Miconazol zu Hautreizungen führen.

Fußpilz

Bis zu 70 Prozent der Menschen leiden im Laufe ihres Lebens an Fußpilz. Er wird durch verschiedene Dermatophyten (Fadenpilze) verursacht, die sich von Kohlenhydraten und Keratin ernähren. Die Ansteckung erfolgt leicht in Schwimmbädern, Saunen, Umkleidekabinen, Gemeinschaftsduschen oder durch gemeinsam benutzte Handtücher und Schuhe. Ein warmes und feuchtes Klima in geschlossenen Schuhen (insbesondere Sportschuhen) bietet ideale Wachstumsbedingungen für den Fußpilz. Mangelnde Fußhygiene fördert die Ausbreitung. Auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem haben eine höhere Anfälligkeit, an Fußpilz zu erkranken.

Symptome und Arten des Fußpilzes

Meist treten die Anzeichen des Fußpilzes an beiden Füßen gleichzeitig auf. Dabei können sich die verschiedenen Symptome unterschiedlich stark und zu verschiedenen Zeiten zeigen. Je nach Art der Beschwerden werden drei unterschiedliche Arten von Fußpilz unterschieden. Die häufigste Form tritt zwischen den Zehen auf. Sie zeigt sich zunächst durch eine weißliche, aufgequollene oder nässende Fußhaut. Die infizierten Stellen sind gerötet und schuppen sich. Blasen, Pusteln und kleine Hautrisse kommen hinzu, so dass dort zusätzliche Bakterieninfektionen möglich sind. Auch Juckreiz, Brennen und ein unangenehmer Geruch sind meist vorhanden. Wird die Erkrankung nicht erkannt und behandelt, kann sie sich auf den ganzen Fuß ausbreiten. Oft als trockene Haut fehlgedeutet, ist die Infektion an den Fußsohlen - die zweite Form des Fußpilzes. Die Haut ist trocken, schuppig, zeigt dicke Hornhautschichten und kann tief und schmerzhaft einreißen. Auch diese Art kann sich bei Nichtbehandlung auf die Fußkanten und den Fußrücken ausbreiten. Eine dritte Form beginnt mit kleinen, mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen an den Fußkanten und am Fußgewölbe. Die Bläschen trocknen ein und erzeugen Juckreiz und ein Spannungsgefühl.

Behandlung von Fußpilz

Die Behandlung sollte sofort nach Erkennen der ersten Symptome erfolgen. Ansonsten besteht die Gefahr der Ausbreitung auf den ganzen Fuß, die Fußnägel und sogar bis in andere Körperbereiche. Feuchtwarme Zonen wie die Achseln und Leisten bieten gute Wachstumsbedingungen für die Fadenpilze. Die Übertragung auf diese Körperstellen passiert leicht durch Kratzen an den juckenden Füßen und anschließendes Berühren anderer Bereiche des Körpers. Auch das Benutzen des gleichen Handtuchs zum Abtrocknen des Körpers und der mit Fußpilz infizierten Füße kann zur Ansteckung führen. Hat der Pilz die Haut besiedelt, ist deren natürliche Abwehr und ihr Schutzmantel geschädigt. Bakterien und Viren können leicht eindringen und zu weiteren Infektionen und Entzündungen führen. Eine sehr unangenehme bakterielle Komplikation ist die Wundrose (Erysipel), die in ärztliche Behandlung gehört. Die Therapie des Fußpilzes erfolgt meist mit Präparaten, die Clotrimazol und Terbinafin enthalten.

Teebaumöl - die natürliche Behandlungsmethode

Das ätherische Teebaumöl wird durch Wasserdampfdestillation aus den Blättern und Zweigen des Australischen Teebaums (Melaleuca alternifolia) hergestellt. Vom Hauptwirkstoff Terpinen-4-ol sollten mindestens 30 Prozent enthalten sein, um es therapeutisch nutzen zu können. Bereits die australischen Ureinwohner behandelten mit diesem Öl offene Wunden, Läusebefall, Erkältungen, Zahnfleischentzündungen und Hautinfektionen. Im Zweiten Weltkrieg führten es in den Tropen stationierte australische Truppen in ihrer Erste-Hilfe-Ausrüstung mit. Die keimtötende Wirkung des Teebaumöls wird heute noch bei der Behandlung von Fußpilz genutzt. Im Vergleich zu Clotrimazol und Terbinafin ist die Heilungsrate von Fußpilz durch Teebaumöl zwar etwas geringer. Für Menschen, die natürliche Behandlungsmethoden bevorzugen, ist das Öl des Teebaums ein geeignetes und wirksames Mittel.

Anwendung von Teebaumöl zur Behandlung von Fußpilz

Die Behandlung mit Teebaumöl sollte sofort nach Erkennen der ersten Symptome beginnen. Die betroffenen Stellen werden dazu täglich mit purem Öl betupft. Das Teebaumöl kann tiefer in die Haut eindringen, wenn es mit einigen Tropfen Sesamöl vermischt wird. Nach wenigen Tagen zeigt sich bereits der Behandlungserfolg. Menschen, die zu Allergien neigen, können bei Verwendung von purem oder höher konzentriertem Teebaumöl Unverträglichkeitsreaktionen zeigen. Hier empfiehlt sich die Behandlung in Form eines Fußbades. Das warme Wasser wird mit 15 Tropfen des ätherischen Öls versetzt. Die Füße werden eine Viertelstunde darin gebadet. Auch Salben, Cremes und Fußgels mit Teebaumöl können auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Um die äußerliche Behandlung des Fußpilzes von innen zu unterstützen, können Betroffene täglich ein Glas warmes Wasser mit zwei bis drei Tropfen Teebaumöl trinken.

Vorbeugung

Füße müssen täglich mit Wasser und Seife gewaschen und danach gut abgetrocknet werden. Insbesondere die Zehenzwischenräume sollten trocken sein. Das Tragen von offenen Schuhen sorgt für eine gute Belüftung der Füße. Nach längeren Tragen von Sportschuhen und bei verschwitzten Füßen ist es sinnvoll, die Füße gründlich zu waschen, gut abzutrocknen und mit Fußgels oder Cremes mit Teebaumöl einzureiben. Spezielle Deosprays mit Teebaumöl können an den Füßen angewendet und zum Aussprühen der geschlossenen Schuhe benutzt werden.